Ein spannendes, jedoch auch gefährliches Kletterabenteuer endete für zwei Bergsteiger am Lüsener Fernerkogel mit einem unerwarteten Zwischenfall. Die Polizei Tirol hat Details zu den Ereignissen am 19. Dezember 2024 veröffentlicht, die sowohl die Risiken des Kletterns als auch die Notwendigkeit einer schnellen Reaktion in Notfallsituationen verdeutlichen.
Unfallbericht am Lüsener Fernerkogel
Am 19. Dezember 2024 begaben sich ein 29-jähriger französischer Staatsangehöriger und seine 25-jährige deutsche Kletterpartnerin auf die Mixedtour „Lüsener Fernerkogel Nordwand“. Diese anspruchsvolle Klettertour, die sowohl Fels- als auch Eisabschnitte beinhaltet, hat eine Schwierigkeitsbewertung von WI 4+ für den Eisbereich und M 6 für den Mixedbereich. Diese Bewertung zeigt deutlich, dass es sich um eine Herausforderung für erfahrene Kletterer handelt.
Der Unfall
Der Vorfall ereignete sich, als der 29-Jährige sich in der dritten Seillänge befand und bereits etwa 25 Meter über dem Stand war. Während er kletterte, brach ihm ein Stein oder ein Eisbrocken ab, was zu einem Sturz führte. Glücklicherweise konnte er durch das Seil, das seine Kletterpartnerin zur Sicherung benutzt hatte, gebremst werden und blieb somit unverletzt.
Die Kletterpartnerin, die sich am Stand befand und ihren Partner sicherte, war jedoch nicht so glimpflich davongekommen. Der abgebrochene Stein oder Eisbrocken traf sie am Kopf. Trotz des Tragens eines Kletterhelms erlitt sie Verletzungen unbestimmten Grades. Aufgrund dieser Verletzungen war es ihnen nicht mehr möglich, die Tour fortzusetzen, und sie sahen sich gezwungen, einen Notruf abzusetzen.
Die Rettungsaktion
Die Alarmierung der Rettungskräfte erfolgte umgehend. Ein Notarzthubschrauber wurde alarmiert, jedoch stellte sich heraus, dass die vorherrschenden Verhältnisse in der Region – insbesondere die Steilheit des Geländes und der starke Wind – eine Bergung aus der Luft unmöglich machten. Um die Sicherheit der Kletterer zu gewährleisten, wurde ein Flugretter abgesetzt.
Mit der Unterstützung des Flugretters konnten die beiden Bergsteiger sicher bis zum Wandfuß abgeseilt werden. Dort wartete bereits der Notarzthubschrauber, um die Verletzte in ein Krankenhaus zu transportieren. Die schnelle und effektive Reaktion der Rettungskräfte war entscheidend, um die Situation zu entschärfen und die Kletterpartnerin in Sicherheit zu bringen.
Wichtige Informationen zur Sicherheit beim Klettern
- Trage immer einen Kletterhelm, um Kopfverletzungen vorzubeugen.
- Informiere dich über die Wetterbedingungen und die Gegebenheiten vor Ort.
- Sorge dafür, dass du mit deinem Kletterpartner in ständigem Kontakt bleibst.
- Habe immer ein Mobiltelefon oder ein Funkgerät zur Hand, um in Notfällen Hilfe rufen zu können.
- Plane deine Routen sorgfältig und wähle die Schwierigkeitsgrade entsprechend deiner Erfahrung aus.
Reaktionen und Unterstützung
Die Polizei Tirol hat den Vorfall dokumentiert und die bearbeitende Dienststelle, die Polizeistation Innsbruck-Hötting, steht für weitere Informationen zur Verfügung. Du kannst sie unter der Telefonnummer 059133/7582 kontaktieren, falls du Fragen oder Bedenken hast.
Dieser Vorfall verdeutlicht die Risiken des Kletterns in alpinem Gelände und erinnert uns daran, wie wichtig es ist, gut vorbereitet zu sein und Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Klettern kann ein bereicherndes Erlebnis sein, doch es ist entscheidend, sich der potenziellen Gefahren bewusst zu sein und entsprechend zu handeln.
Tipps für Kletterer
Hier sind ein paar zusätzliche Tipps, die dir helfen können, sicherer zu klettern:
- Trainiere regelmäßig: Körperliche Fitness ist entscheidend für deine Sicherheit und Leistung beim Klettern.
- Übe die Kommunikation: Stelle sicher, dass du und dein Kletterpartner die Signale und Abläufe verstehen.
- Vergewissere dich, dass deine Ausrüstung in einwandfreiem Zustand ist: Überprüfe deine Seile, Karabiner und anderen Klettergeräte regelmäßig.
Insgesamt zeigt dieser Vorfall die Bedeutung von Teamarbeit und Kommunikation bei Alpinabenteuern. Das Klettern in der Natur kann sowohl herausfordernd als auch belohnend sein, wenn Sicherheitsvorkehrungen ernst genommen werden.