In Graz haben die Ermittler des Stadtpolizeikommandos eine dreiste Diebesbande dingfest gemacht, die im gesamten Bundesgebiet aktiv war. Vier Weißrussen stehen im Verdacht, gewerbsmäßige Diebstähle begangen zu haben, wobei sie sich durch ausgeklügelte Täuschungen Zugang zu ihren Zielen verschafften.
Festnahme und erste Ermittlungen
Der Fall nahm seinen Anfang Ende September 2024, als ein 22-jähriger Verdächtiger in Graz festgenommen wurde. Polizisten der Polizeiinspektion Plüddemanngasse hatten ihn bei einem Ladendiebstahl auf frischer Tat ertappt. Diese Festnahme war der erste Schritt zu umfassenderen Ermittlungen, die die Polizeibeamten schnell zu der Erkenntnis führten, dass es sich um eine organisierte Diebesbande handeln musste. Der Verdacht des gewerbsmäßigen Diebstahls wurde erhärtet.
Koordinierte Vorgehensweise der Täter
Das Kriminalreferat (Fachbereich 2) des Stadtpolizeikommandos Graz übernahm die weiteren Ermittlungen. In enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Einsatzorganisationen und ausländischen Behörden konnte die dreiste Vorgehensweise der Täter weiter aufgedeckt werden. Die Verdächtigen gaben sich als ukrainische Flüchtlinge aus, was ihnen half, sich in Österreich ein Visum zu erschleichen.
Mit gefälschten Ausweisen und einem unrechtmäßigen Aufenthaltsstatus mieteten sie Unterkünfte in verschiedenen Städten und nutzten eine Flotte von ständig wechselnden Fahrzeugen, um ihre Beutezüge zu starten.
Die Beute
Die Bande konzentrierte sich vor allem auf hochpreisige Fahrräder, was auf eine gezielte Auswahl von Diebstahlsobjekten hindeutet. Dabei gingen sie sehr professionell vor: Während der Öffnungszeiten eines Geschäfts beobachtete ein Komplize die Räumlichkeiten, während ein anderer die Waren stahl oder abholte. Diese gut durchdachte Vorgehensweise sorgte dafür, dass sie viele Diebstähle unentdeckt durchführen konnten.
Zusätzlich zu den Fahrrädern sind auch herkömmliche Ladendiebstähle im Visier der Ermittler. Der derzeitige geschätzte Gesamtschaden beläuft sich auf mehrere zehntausend Euro, wobei einige der gestohlenen Waren bereits sichergestellt werden konnten.
Festnahmen und europäische Haftbefehle
Angesichts der gesammelten Beweise ordnete die Staatsanwaltschaft Graz die Festnahme aller Verdächtigen an. Um dies zu ermöglichen, mussten europäische Haftbefehle erwirkt werden. Mitte Januar 2025 waren die Polizeibehörden schließlich in der Lage, diese Haftbefehle im Ausland vollstrecken und die Verdächtigen ausliefern zu lassen.
Alle vier Männer befinden sich nun in der Justizanstalt Graz-Jakomini, während die Ermittlungen weiterhin andauern und noch nicht abgeschlossen sind. Die Ermittler haben noch einige Zeit, um alle Aspekte des Falls zu beleuchten.
Wichtige Informationen zur Sicherheit
Wenn du in Graz oder Umgebung auf hochpreisige Fahrräder oder andere Wertgegenstände aufpassen musst, sei besonders vorsichtig. Achte darauf, dein Fahrrad gut abzuschließen und es in sicheren Bereichen abzustellen. Bei verdächtigen Aktivitäten solltest du sofort die Polizei informieren.
Auswirkungen auf die Gemeinschaft
Die Festnahmen haben in der Grazer Gemeinschaft für Aufsehen gesorgt. Viele Bürger fühlen sich durch die Taten dieser Diebesbande unsicher. Derartige Vorfälle können das Vertrauen in die öffentliche Sicherheit beeinträchtigen. Es wird erwartet, dass die Polizei ihre Präsenz in der Stadt verstärkt, um zukünftige Diebstähle zu verhindern.
Zudem könnte diese Situation auch die Diskussion um die Möglichkeiten zur Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen in Geschäften und öffentlichen Räumen anstoßen. Eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Einzelhändlern und der Polizei könnte helfen, ähnliche Verbrechen in Zukunft zu verhindern.
Ermittlungen und Ausblick
Die Ermittler sind weiterhin dabei, den gesamten Umfang der Aktivitäten dieser international agierenden Diebesbande zu ermitteln. Es bleibt abzuwarten, ob noch weitere Komplizen festgenommen werden können oder ob es Verbindungen zu anderen kriminellen Gruppen gibt. Die Polizei hofft, durch die Zusammenarbeit mit internationalen Behörden weitere Informationen zu erhalten, die zu einer vollständigen Aufklärung des Falls führen könnten.
Die nächsten Wochen und Monate werden entscheidend sein, um die Hintergründe der Taten und die möglichen Auswirkungen auf die Sicherheitslage in der Region zu klären. Die Bürger sind aufgefordert, wachsam zu sein und bei Verdacht auf kriminelle Aktivitäten sofort zu handeln.