In Oberösterreich sorgt eine Serie von Einbrüchen in Bildungseinrichtungen für Aufregung. Die Landeskriminalbehörden haben mittlerweile mehrere Verdächtige festgenommen und ermitteln weiter in diesem Fall.
Anstieg der Einbrüche in Bildungseinrichtungen
Seit Ende November 2024 wurde ein alarmierender Anstieg von Einbrüchen in Kindergärten und Schulen in Oberösterreich festgestellt. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat das Landeskriminalamt (LKA) Oberösterreich in enger Zusammenarbeit mit den Polizeidienststellen der betroffenen Bezirke intensive Ermittlungs- und Überwachungsmaßnahmen eingeleitet. „Wir nehmen diese Vorfälle sehr ernst und setzen alles daran, die Täter zu fassen“, so ein Sprecher des LKA.
Erste Festnahme
Am 27. Dezember 2024 konnte die Diebstahlsgruppe des LKA OÖ einen 32-jährigen tschechischen Staatsbürger auf frischer Tat ertappen. Dieser hatte in eine Volksschule sowie in eine Firma im Bezirk Urfahr-Umgebung eingebrochen. Bei seiner Festnahme zeigte sich der Verdächtige geständig und gab an, zusammen mit seiner Lebensgefährtin, einer 39-jährigen tschechischen Staatsbürgerin, insgesamt **zehn Einbrüche** in Schulen und Firmen verübt zu haben. Der 32-Jährige befindet sich derzeit in Untersuchungshaft in der Justizanstalt Garsten.
Weitere Einbrüche und Fahndung
Trotz dieser ersten Festnahme blieben zahlreiche Einbrüche in Bildungseinrichtungen ungeklärt. Ab Ende Dezember 2024 häuften sich die Berichte über weitere Einbrüche, was die Ermittler dazu veranlasste, ihre Maßnahmen zu verstärken. Am 8. Januar 2025, um 00:25 Uhr, entdeckte eine Außendienststreife der Polizei Perg ein verdächtiges Fahrzeug vor einer Volksschule in Naarn, wo Licht brannte.
Ein 19-jähriger bulgarischer Staatsbürger wurde in der Nähe des Fahrzeugs angetroffen. Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass er im Besitz von **Einbruchswerkzeug** sowie Gegenständen war, die aus den bisherigen Einbrüchen stammten. Der Mann wurde daraufhin festgenommen.
Festnahmen von Mittätern
Durch die ersten Ermittlungen und die Festnahme des 19-jährigen Bulgaren intensivierte die Polizei ihre Fahndung nach weiteren Mittätern. Nur eine Stunde nach der Festnahme, um 01:25 Uhr, konnten im Nahbereich der Schule zwei weitere 19-Jährige aus Wels festgenommen werden. Diese wurden als mögliche Komplizen des ursprünglichen Verdächtigen identifiziert.
Ermittlungen und Durchsuchungen
Am 14. Januar 2025 gelang es den Kriminalbeamten des LKA OÖ, mit Unterstützung der Polizeistreifen, insgesamt drei weitere Verdächtige festzunehmen: einen 22-Jährigen aus dem Bezirk Wels-Land, einen 20-Jährigen aus dem Bezirk Grieskirchen und einen 18-Jährigen aus Wels. Bei den Objektdurchsuchungen wurden nicht nur **Einbruchswerkzeug** und **Tatkleidung**, sondern auch **Diebesgut** sichergestellt.
Wichtige Informationen zu den Einbrüchen
Durch die Festnahmen konnte eine Serie von **mindestens 65 Einbrüchen** in Bildungseinrichtungen in Oberösterreich aufgeklärt werden. Die Zielobjekte waren vor allem Kindergärten und Schulen, wo die Täter Bargeld und Elektronikgeräte entwendeten. Die Ermittlungen des LKA OÖ dauern an.
Erfolge der Polizeiarbeit
Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Polizeieinheiten und das schnelle Handeln der Beamten führten zu einem bemerkenswerten Erfolg. Major Clemens Flixeder, der Bezirkspolizeikommandant des Bezirks Perg, äußerte seinen Dank an die beteiligten Kollegen: „Ich gratuliere allen Beteiligten zu diesem besonderen Erfolg. Ihr eigeninitiatives Einschreiten und die vorbildlich durchgeführten Ersterhebungen am Tatort bildeten die Grundlage für weitere Ermittlungen durch das LKA.“
Aktuelle Situation
Die sechs Festgenommenen wurden nach Abschluss der Ersterhebungen in die Justizanstalt Wels eingeliefert. Der 19-jährige bulgarische Staatsbürger, der zuvor in Naarn festgenommen wurde, ist mittlerweile aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Die Ermittlungen zum gesamten Komplex sind noch nicht abgeschlossen, und die Polizei geht davon aus, dass möglicherweise weitere Täter in das Netzwerk involviert sind.
Die Bevölkerung wird gebeten, bei verdächtigen Aktivitäten in der Nähe von Schulen und anderen Bildungseinrichtungen aufmerksam zu sein und mögliche Hinweise der Polizei zu melden. Die Sicherheit der Kinder und der Bildungseinrichtungen hat höchste Priorität, und die Behörden arbeiten Tag und Nacht daran, diese zu gewährleisten.