In den letzten Tagen haben mehrere ältere Damen in Kärnten Anrufe von angeblichen Polizisten erhalten, die versuchen, sie mit betrügerischen Geschichten um ihr Geld zu bringen. Dabei wurde in jedem Fall eine hohe Kaution von 60.000 Euro gefordert. Glücklicherweise kam es bislang zu keinen finanziellen Schäden.
Detailierte Berichte über die Betrugsversuche
Die Polizei Kärnten warnt vor einer aktuellen Welle von Telefonbetrügereien, die sich gezielt gegen ältere Personen richten. Bei diesen Vorfällen geben sich die Täter als Polizisten aus und versuchen, durch emotional belastende Geschichten Druck auf die Opfer auszuüben. Hier sind die Vorfälle im Detail:
Erster Vorfall: Anruf bei einer 89-Jährigen
Am 06.12.2024 um 15:10 Uhr erhielt eine **89-jährige Frau** aus dem Bezirk Klagenfurt Land einen Anruf von einem angeblichen Polizisten. Der Täter erzählte ihr, dass ein naher Angehöriger in einen **tödlichen Verkehrsunfall** verwickelt sei und eine Kaution von **60.000 Euro** benötigt werde. Diese Summe sollte direkt bei ihr zu Hause abgeholt werden.
Die Frau war so emotional betroffen, dass sie zu weinen begann, was den Anrufer offenbar verunsicherte. Er beendete das Telefonat abrupt, bevor er tatsächlich Geld erpressen konnte. Glücklicherweise entstand der betroffenen Dame kein Schaden.
Zweiter Vorfall: Anruf bei einer 53-Jährigen
Nur wenige Minuten später, gegen 15:28 Uhr, wurde eine **53-jährige Frau** aus Klagenfurt kontaktiert. Auch in diesem Fall gab sich der Anrufer als Polizist aus und wollte Geld fordern. Da die Frau jedoch im Hintergrund eine männliche Stimme hörte, wurde sie misstrauisch und brach den Kontakt ab. Auch hier kam es zu keinem finanziellen Schaden.
Dritter Vorfall: Anruf bei einer 75-Jährigen
Um 15:40 Uhr meldete sich eine männliche Person bei einer **75-jährigen Frau** aus Villach. Der Anrufer gab an, Polizist einer Klagenfurter Dienststelle zu sein und teilte mit, dass ihre Tochter in einen Unfall verwickelt sei. Um ihrer Tochter aus der angeblichen Haft zu helfen, benötige sie ebenfalls eine Kaution von **60.000 Euro**.
Die 75-Jährige war jedoch über den „Mutter-Tochter-Trick“ informiert und beendete das Gespräch, ohne auf die Forderung einzugehen. Auch hier blieb die Frau unversehrt und erlitt keinen Schaden.
Vierter Vorfall: Anruf bei einer 79-Jährigen
Der letzte bekannte Vorfall ereignete sich gegen 15:49 Uhr, als eine **79-jährige Frau** aus dem Bezirk Klagenfurt Land von einer „privaten Nummer“ angerufen wurde. Der Anrufer gab sich ebenfalls als Polizist aus und informierte die Frau, dass ihr Sohn in einen schweren Unfall verwickelt gewesen sei.
Da der Sohn jedoch gerade nach Hause kam, konnte die Frau die Situation schnell klären und beendete das Gespräch, ehe es zu einer Geldforderung kam. Auch ihr entstand kein finanzieller Schaden.
Wichtige Hinweise für die Bevölkerung
Die Polizei rät:
- Gib niemals persönliche Informationen oder Geld am Telefon heraus!
- Bei verdächtigen Anrufen sofort auflegen und die Polizei kontaktieren.
- Informiere deine Angehörigen über diese Betrugsversuche.
Die Psychologie hinter dem Betrug
Die Täter setzen auf gezielte emotionale Manipulation, um die Opfer in einen Zustand der Angst und der Hilflosigkeit zu versetzen. Sie nutzen oft vertraute Rollenbilder, wie die des Polizisten, um Vertrauen zu erwecken. Es ist wichtig, sich in solchen Situationen bewusst zu machen, dass es sich um einen Betrugsversuch handelt.
Emotionale Manipulation
Durch die Schaffung einer emotionalen Krisensituation, in der die Opfer glauben, schnell handeln zu müssen, versuchen die Betrüger, die Kontrolle über das Gespräch zu übernehmen.
– **Angst**: Die Vorstellung, ein geliebter Mensch könnte in Lebensgefahr sein, löst sofortige Reaktionen aus.
– **Dringlichkeit**: Die Forderung nach einer sofortigen Zahlung sorgt dafür, dass die Opfer nicht nachdenken oder sich Rat holen können.
Was tun im Falle eines Betrugsversuchs?
Falls du oder jemand, den du kennst, in eine solche Situation gerät, ist es wichtig, ruhig zu bleiben und folgende Schritte zu befolgen:
1. **Auflegen**: Beende das Gespräch sofort, wenn du dir unsicher bist.
2. **Informieren**: Kontaktiere die Polizei oder eine vertrauenswürdige Person, um den Vorfall zu besprechen.
3. **Beweisen sichern**: Notiere dir, wann der Anruf stattfand und was gesagt wurde. Diese Informationen sind wichtig für die Polizei.
Wie kann ich mich selbst schützen?
Hier sind einige Tipps, wie du dich und deine Angehörigen vor solchen Betrugsversuchen schützen kannst:
– **Aufklärung**: Sprich mit älteren Verwandten über diese Betrugsmaschen.
– **Misstrauisch sein**: Hinterfrage Anrufe von Unbekannten, besonders wenn sie Geld verlangen.
– **Regelmäßiger Kontakt**: Halte regelmäßigen Kontakt zu älteren Familienmitgliedern, um sie über aktuelle Betrugsversuche zu informieren.
Die Polizei ermutigt alle Bürger, wachsam zu sein und verdächtige Aktivitäten umgehend zu melden. Nur gemeinsam kann man verhindern, dass diese Betrüger weiterhin ihr Unwesen treiben.